Eine Gruppe von Menschen steht um einen Mann mit einer Karte in der Hand, auf die er zeigt.
Auf einem Rundgang über das York-Quartier tauschten sich Stephan Aumann (KonvOY) und ein Planungsteam aus Amman über Instrumente der Stadtentwicklung aus.
15.09.2022
Kooperationen

Von Münster in die Welt

Die Konversion der York-Kaserne in ein Wohnquartier hat nicht nur Vorbildcharakter für andere Neubaugebiete in Münster und Deutschland, sondern auch weltweit. Im August besuchte ein Team von Ingenieur:innen und Stadtplaner:innen aus der jordanischen Hauptstadt Amman das Gelände, um von seiner Entwicklung als Best-Practice-Beispiel zu lernen.

Fünf Städte in fünf Tagen

Das Prinzip des Best Practice (dt. bewährte Vorgehensweise) ist ein beliebtes Verfahren, sich bei der Umsetzung von wirtschaftlichen oder politischen Vorhaben an Lösungen zu orientieren, die sich bereits in der Praxis bewährt haben. Die Verantwortlichen der stark wachsende Metropole wissen, dass Erfahrungsaustausch, bestenfalls im persönlichen Kontakt vor Ort, die effektivste Art zu lernen ist: Eine elfköpfige Planungsgruppe hat sich im August auf eine fünftägige Deutschlandreise begeben und Pionierprojekte in Dortmund, Köln, Frankfurt am Main und Münster besucht.


Was man vom York-Quartier lernen kann

Während ihrer Station in Münster hat die elfköpfige Gruppe am Beispiel des York-Quartiers Instrumente für die Planung neuer Quartiere kennengelernt. Den Auftakt machte Matthias Herding, persönlicher Referent des Stadtbaurats Robin Denstorff, mit seinem Fachvortrag über die Stadt- und Wohnbaulandentwicklung in Münster. Stephan Aumann leitete die Gruppe als Geschäftsführer der KonvOY GmbH mit seinem Rundgang über das entstehende Quartier mitten in die Praxis. Dort zeigte er die aktuellen Bautätigkeiten und erläuterte die Besonderheiten des Projektes.

Eine Gruppe postiert vor dem Münsteraner Hafen für die Kamera.
Die Delegation war nicht nur in Gremmendorf unterwegs, sondern sammelte auch abseits dessen Eindrücke von der Stadt.
Eine Gruppe unterhält sich auf einer Straße. Im Hintergrund stehen Neubauten.
Eine Frau sitzt an einem Tisch und macht einen Redebeitrag. Daneben sitzt ein Mann.

Kooperation ist der Schlüssel

Im Dialog mit den jordanischen Fachleuten zeichnete sich vor allem die enge Zusammenarbeit verschiedener Seiten als besonders bemerkenswerter Aspekt ab: Für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung werden von kommunaler Seite Verkehr, Umwelt, Wohnraumbedarf und soziale Aspekte gemeinsam bedacht, aber auch die Beteiligung der Bürger:innen ist ein wichtiger Schlüssel für die Akzeptanz solcher Großprojekte.


Wohnraum – aber nicht ohne Grünflächen

Klima, Mobilität und die Frage, wie man während der Nachverdichtung der Natur genügend Freiraum lässt, sind drei der wichtigsten Punkte bei der Baufeldvergabe. Mehrfach wurde das Prinzip der Konzeptvergaben besprochen, denn durch das Knüpfen von Kaufverträgen an qualitative Vorgaben beim Bau, kann die Umsetzung nachhaltiger Ziele sichergestellt werden. Großes Interesse erhielt hier der umfangreiche Erhalt des Baumbestands und die Integration von Grünflächen in das Wohnquartier. Und in Münster darf natürlich ein Stichwort nicht fehlen: die Leeze. Bei der groß angelegten Siedlungserweiterung im Stadtteil Al Jubihah in Amman wird aktuell die Integration des Fahrrads als wichtiger Bestandteil der Mobilität in die Wege geleitet.

Fortwährender Austausch

Der Besuch war Höhepunkt eines schon länger laufenden Austauschs. Der Dialog zwischen den jordanischen und deutschen Fachleuten startete bereits Ende 2021 als Teil des Netzwerks Connective Cities des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Treffen in Deutschland wurde von dem Büro Engagement Global gGmbH organisiert. Wie die Planungsgruppe die Inspirationen und Ideen angepasst an den jordanischen Kontext umsetzt, können Sie auf der Projektwebseite verfolgen.

 

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