Circa 50 Hektar Fläche – so viel wie 70 Fußballfelder – stehen im Herzen Gremmendorfs für die Entwicklung zur Verfügung: Das bietet jede Menge Raum für Visionen! Wie wird ein weißer Fleck inmitten eines bestehenden Stadtteils zu einem neuen lebens- und liebenswerten Quartier? Was ist den Bürger:innen besonders wichtig? Welche Anforderungen muss ein nachhaltiges und klimaresilientes Quartier erfüllen können? Die Fortschritte auf dem Gelände zeigen es: Mit Partizipation, Know-how und einer klaren Perspektive entwickelt sich das York-Quartier Schritt für Schritt zu einem Leuchtturm-Projekt weit über die Grenzen Münsters hinaus.
Die Perspektive: Ein Quartier für alle!
Auf dem bisher hinter Mauern verborgenen Kasernen-Areal soll ein offenes lebendiges und urbanes Quartier entstehen. In konkreten Zahlen bedeutet das: Rund 1.800 Wohneinheiten für bis zu 6.000 Bürger:innen eine neue Grundschule, 6 neue KiTas und beste Strom- und Breitbandversorgung. Die große Bandbreite an Wohnformen, der vorgesehene Raum für soziale Interaktion, Nahversorgung, Bildung und Gastronomie direkt im Quartier und nachhaltige sowie smarte Lösungen in der Infrastruktur und Versorgung: Das York-Quartier wird die Attraktivität von Münster als Wohnstandort stärken und den Wandel der Stadt aktiv vorantreiben. Wichtige Fragen, mit denen sich unter anderem auch der Zukunftsprozess „Münster Zukünfte 20|30|50“ beschäftigt.
Mehr Informationen zum Zukunftsprozess und seinem Einfluss auf die Entwicklung des York-Quartiers finden Sie unter www.muensterzukunft.de.
Smartes Quartier: lebenswertes Miteinander
Die (urbanen) Lebensräume der Zukunft müssen „smart“ sein. Doch was bedeutet das Stichwort „Smart City“ genau? Die Antwort: Städte mit einem sinnvollen Einsatz von Ressourcen möglichst lebenswert zu gestalten – und da bietet das Konversionsprojekt York-Quartier großes Potenzial.
Ein weißer Fleck wird bunt
Das York-Quartier liegt auf der Fläche der ehemaligen York-Kaserne, die in den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet und nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten als militärischer Stützpunkt genutzt wurde. Zeichen dieser Geschichte ist unter anderem auch die seit 1957 anhaltende Städtepartnerschaft mit der britischen Stadt York. Mit dem endgültigen Abzug der britischen Truppen aus der York-Kaserne im Jahr 2012 wurde der Weg frei für eine neue Nutzung des circa 50 Hektar großen Geländes.
Zukunftsfähiger Dialog
Bei der geplanten Umgestaltung des Areals hatten die Bürger:innen von Anfang an Mitspracherecht: Bereits wenige Tage nach Auflösung der britischen Kaserne 2012 tauschten sie sich mit Fachleuten aus Stadtplanung, Wirtschaft und Verwaltung in vier Arbeitsteams über ihre Visionen zum Projekt aus. Im Rahmen von zwei Workshop-Tagen und drei Forumsveranstaltungen entwickelten sie in den Folgemonaten weitere kreative Ideen, die schließlich in einen städtebaulichen Perspektivplan einflossen. Für dieses beispielhafte Beteiligungsverfahren „Dialogprozess York“ erhielt die Stadt Münster im Februar 2014 den Preis der NRW-Bank in der Kategorie „Wohnen & Leben“.
Treffpunkt Kasino
Bis heute steht die Beteiligung der Bürger:innen ganz oben auf der Agenda, zum Beispiel, wenn es um die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für das ehemalige Offizierskasino geht, das in Zukunft ein Anlaufpunkt für alle Anwohner:innen von Gremmendorf und Angelmodde werden soll. Schließlich ist die Vernetzung des neuen Quartiers mit dem bereits gewachsenen Stadtteil ein essenzieller Bestandteil des Konzeptes. Ergänzend dazu soll auch das Torhaus als Kulturlabor ein lebendiger Treffpunkt werden.
Grün Bleibt Grün
Die Gestaltung des zukünftigen Quartiers folgt dem Grundprinzip, dass hauptsächlich auf schon versiegelten Flächen gebaut wird und grüne Flächen im Großen und Ganzen grün bleiben. Denn der besondere Charme des Gebiets sind seine vielen naturbelassenen Flächen und alten Baumbestände – und im zukünftigen Quartier wird es sogar noch grüner: Der Kasinopark am östlichen Eingang des Quartiers, der zentrale Yorkpark sowie der Landschaftspark am westlichen Ende werden zu öffentlichen Parkanlagen ausgeweitet. Boulevard und Eichenhain bilden grüne Ausläufer des Landschaftsparks, auf denen man im Schatten der Bäume das Quartier bis zum Albersloher Weg durchqueren kann.
Bei der Neubepflanzung, die den Bestand ergänzt, wird besonders Wert darauf gelegt, dass eine Vielfalt an Arten und Farben nicht nur das ganze Jahr über optische Highlights bietet, sondern auch, dass Insekten und Co. Nahrung und Lebensraum finden.
Stadtteilzentrum Gremmendorf
Ein sehr wichtiger Aspekt der Quartiersentwicklung ist die Verbindung zwischen dem Stadtteil Gremmendorf und dem ehemaligen Kasernenareal. Dies gilt vor allem für die Erweiterung des Stadtteilzentrums Gremmendorf: neue Einzelhandelsangebote, ein neuer Stadtteilplatz („Yorkshire-Platz“), neue Gastronomie, neue Büro- und Wohnflächen und neue Übergänge über den Albersloher Weg verleihen dem Stadtteilzentrum insgesamt neue Qualitäten. Wege. Funktionen, Angebote und Aufenthaltsqualtität werden in die Planung der Verkehrs- und Freiflächen im York-Quartier und in den einzelnen Grundstücksvergaben integriert.