Sechs Personen stehen vor einem Schild, das sagt: "Teamwork: Du trennst. Meine KI analysiert."
Arno Minas, Nachhaltigkeitsdezernent der Stadt Münster (v.r.), Dr. Daniel Baumkötter, Technischer Betriebsleiter awm, Steffi Heeke, Projektleitung „Smart Waste“ awm, sowie Manfred Santjer, INFA GmbH Ahlen, Andreas Hölscher, Verkehrsleiter awm und Marco Ackermann, awm-Revierbegleiter, haben am Mittwoch, 9. Juli, vorgestellt, wie Künstliche Intelligenz bei der richtigen Bioabfalltrennung unterstützen kann.
10.07.2025
Kooperationen

Smarte Ideen für weniger Abfall

Wie kann künstliche Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Bioabfallqualität beitragen? Und wie muss eine intelligente technische Lösung aussehen, damit Menschen Alltagsgegenstände leihen oder tauschen statt neu kaufen? Darum geht es in zwei mit Bundesmitteln geförderten „Modellprojekten Smart Cities“ der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm), die jetzt im Rahmen der Smart-City-Strategie der Stadt Münster im York- und Oxford-Quartier gestartet sind und bis Mitte 2027 umgesetzt werden. „Wir wollen durch intelligente Vernetzung von Systemen und Menschen Ressourcen sparen“, erklärt Nachhaltigkeitsdezernent Arno Minas. 

Bürgerbeteiligung und wissenschaftliche Begleitung 

Die Bewohner:innen des York- und Oxford-Quartiers können zum Modellprojekt „Abfallfreie Quartiere“ über die Beteiligungsplattform NRW Feedback geben und projektbezogene Ideen sowie Wünsche einbringen. Die entsprechenden Informationen haben die awm per Postwurfsendung in den Vierteln verteilt. Darin enthalten ist außerdem ein Coupon für ein kostenfreies Bio-Starter-Kit mit Vorsortiergefäß, Papiertüten und Infos rund um die richtige Bioabfalltrennung.

Wissenschaftlich begleitet wird das Modellprojekt „Abfallfreie Quartiere“ vom Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management GmbH Ahlen. 

Künstliche Intelligenz erkennt Fremdstoffe im Bioabfall

Was gehört in den Bioabfall, was nicht? Bewohner:innen der Pilot-Quartiere werden bei Bedarf gezielt bei der Abfalltrennung unterstützt. Um zu erkennen, wo Beratungsbedarf besteht, haben die awm ein Abfallsammelfahrzeug mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet. Eine im Fahrzeug installierte Kamera erstellt während des Schüttvorgangs Bilder vom Inhalt der Biotonne. Die KI erkennt Material, das nicht in die Biotonne gehört. „Sie bewertet den Inhalt der Tonne und übermittelt das Ergebnis in Form von grünen, gelben und roten Punkten in Echtzeit ins System. Persönliche Daten werden dabei nicht erhoben“, sagt Dr. Daniel Baumkötter, technischer Betriebsleiter der awm.

Müllabfuhr auf einer Straße
Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster haben ein Abfallsammelfahrzeug mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet.

Eine Übersichtskarte zeigt lediglich, in welchen Straßen die awm noch gezielter zur Bioabfalltrennung beraten müssen. Dort werden dann die Biokontrolleure der awm eingesetzt und hängen vor der nächsten Leerung eine gelbe Infokarte an die Tonne. Bei wiederholt falscher Befüllung bekommt die Biotonne die rote Karte und bleibt ungeleert stehen. Dann kann man die Tonne entweder nachsortieren oder bei den awm eine kostenpflichtige Sonderleerung beauftragen. Die awm müssen die falsch befüllten Biotonnen als Restabfall entsorgen. 

Damit gehen wertvolle Ressourcen verloren, denn Bioabfall verwerten die awm zu Kompost. Während des Verwertungsprozesses entsteht zudem Biogas, das zur Produktion von Strom und Wärme genutzt wird. Wer seine Bioabfälle richtig trennt, vermeidet Abfall, weil Ressourcen durch den Kompost direkt wieder nutzbar und in den Bio-Kreislauf gegeben werden.
 

Smarte Sharing-Schränke

Im zweiten Modellprojekt der awm wird eine intelligente technische Lösung für Leih-, Tausch- und Verschenkstationen entwickelt, die bis Ende des Jahres in den Quartieren aufgestellt werden sollen.   

„Leihen, Tauschen und Verschenken schont nicht nur den Geldbeutel. Wir alle können damit Ressourcen sparen und so das Klima schützen“, unterstreicht Minas. 


Modellprojekte Smart Cities

Münster hat sich auf den Weg gemacht, eine „Smart City“ zu werden, will damit die Lebensqualität für die Menschen steigern und als Wohn- und Wirtschaftsstandort noch attraktiver werden. Seit Juni 2021 werden innovative Maßnahmen in dem vom Bundesförderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ an der Schnittstelle von Stadtentwicklung und Digitalisierung entwickelt, erprobt und umgesetzt. Städte und Kommunen bundesweit profitieren von den Ergebnissen. Weitere Informationen dazu unter www.smartcity.ms

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